Montag, 31. Dezember 2012

 Flashback 2012.

2012 neigt sich dem Ende und macht Platz fürs neue Jahr: 2013. Im kommenden Jahr werden wieder einige Veränderungen für mich anstehen und es wird sicher nicht minder spannend als in diesem Jahr. Viel mehr noch spannender. Studienbeginn #2 und vermutlich ein weiterer Umzug stehen ins Haus, ebenso wie eine Reise nach London, diverse Städtetrips innerhalb Deutschlands und (as always) Festival- und Konzertbesuche en masse. 

Um das schon fast vergangene Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen, habe ich eine Collage aus analogen und digitalen Fotos für euch zusammengestellt. Meine Highlights waren insgesamt drei Besuche der schönen Hansestadt Hamburg, um mir u.a. Konzerte von Friends, den Dum Dum Girls und Wild Nothing anzusehen (Februar, September und November), die Fashion Week und das Appletree Garden Festival im Juli, mein erstes Dockville im August und ein 3-Tage-Trip nach Paris Anfang November. Ich konnte viele neue Bekanntschaften schließen und alte neu aufleben lassen. Abgesehen von diesen Momenten, sind mir natürlich auch wahnsinnig viele tolle Augenblicke mit den Herzensmenschen in Münster, durchtanzte Sommernächte, entspannte Tage in den schönsten Cafés, neue Farbe unter der Haut und Besuche von Familie und Freunden in Erinnerung geblieben. 
Dennoch war 2012 nicht nur Trallafittie. Mir machten auf der anderen Seite auch kleine persönliche Krisen zu schaffen, ich hatte einen stressigen Umzug zu bewältigen und durchlebte gefühlsmäßige Achterbahnfahrten. Letztendlich habe ich 2012 überlebt. Gerne würde ich eine tolle und weise Schlussfolgerung des Jahres bieten können, aber es ist viel zu schwierig ein ganzes Jahr in so wenige Worte zusammenzufassen. Zudem sich diese Worte bei mir wohl eh widersprechen würden. 2012 war wohl einfach ein Jahr mit seinen Höhen und Tiefen. Wie das Leben nunmal so spielt.
 
Ich wünsche euch allen von Herzen nur das Beste für 2013! 



Samstag, 29. Dezember 2012

 Kolumne #8: Opfer.



"#8: Wenn dich jemand als "Opfer" bezeichnet, bist du wahrscheinlich erstmal angepisst und willst zurückbeleidigen. Aber welche Art von Opfer meint derjenige denn überhaupt? Einer Art von Opfern gehören wir alle an und es lohnt sich nicht, deswegen ausfallend zu werden oder zu widersprechen. Wir alle sind Opfer des Konsums. 

Natürlich gebe ich, wie vermutlich jeder Mensch, gerne Geld für materielle Dinge aus. Man hat dann etwas in der Hand, von dem man Gebrauch machen kann und im besten Fall beneiden einen noch ein paar Leute darum. Bei Männern stellen oft Autos, Smartphones oder Fernseher inklusive fettem Sound-System diese Statussymbole dar. Aber was sind die Statussymbole der Frau? Macho-Männer, die hinterm Mond leben, würden jetzt wahrscheinlich "Bügeleisen", "Herd" oder "Waschmaschine" in den Raum werfen. Ich persönlich finde Statussymbole jedoch irrelevant. Mit teuren, schnellen und großen Autos versuchen viele Kerle doch einfach nur Dinge, die zu klein ausgefallen sind, zu kompensieren. Aber auch mich überkommt das Bedürfnis nach Kompensation. Allerdings ist der Auslöser hier meist Frust. Ob semi-gute Zensuren, Stress oder Liebeskummer – so manche Enttäuschung hat schon neue Schuhe, ein schickes Kleid oder Schmuck mit sich gebracht. Glücklich macht das auf Dauer jedoch nicht. Vor allem dann nicht, wenn man in den Schuhen nicht vernünftig laufen kann, weil sie doch zu hoch sind, das Kleid zwickt und besser aussähe, wenn man eine Konfektionsgröße kleiner trüge und der Schmuck abfärbt und die Finger grün macht, weil er vor "Qualität" nur so strotzt. Solche Reinfälle gilt es dann wieder auszugleichen. Und so werden wir alle zu Opfern des immerwährenden Konsum- und Kompensations-Teufelskreises."



Montag, 24. Dezember 2012

 Merry Kissmyass!

Um nicht einfach so zu tun, als wäre da nicht dieses "Fest der Liebe" am Ende jeden Jahres, kommt hier mein ganz persönlicher und ja doch irgendwie obligatorischer Weihnachts-Post. 

Falls ihr bis jetzt noch immer nicht in Weihnachtsstimmung sein solltet, lege ich euch zunächst dringlichst diese Playlist ans Herz. Wir Mädels vom SUPREME MAG, haben nämlich gaaanz tief in Kindheitstraumata und Jugendsünden gewühlt und dadurch wohl die beste Festtags-Playlist aller Zeiten auf die Beine gestellt. Hört hier rein! 

Desweiteren bin ich ein großer Freund von schlechten Witzen und habe aus diesem Grund ein kleines Best Of einschlägiger (und verdammt grandioser!) Cartoons von nichtlustig.de zusammengefasst:


In diesem Sinne: Ein frohes Fest euch allen!



Samstag, 22. Dezember 2012

 Kolumne #7: Oldies but Goldies.

"#7: Viele Dinge aus der Vergangenheit faszinieren mich. So auch Kleidung aus früheren Zeiten. Bei Mutti im Schrank habe ich schon so manches altes Stück entdeckt, es für gut befunden und es mir eigenhändig vermacht. Aber nicht nur Muttis Kleiderschrank lädt zum Stöbern ein, sondern auch Second-Hand-Läden und Flohmärkte. 

Ich schwelge gerne in der Vergangenheit. Das fängt damit an, dass ich mir bei Heimatbesuchen oft alte Fotos anschaue. Es wurden aber glücklicherweise nicht nur meine ersten Schritte, mein erster Gang aufs Töpfchen und meine erste Geburtstagsparty mit peinlichen Spielen festgehalten, sondern existieren auch viele Bilder aus der Blüte der Jugend meiner Mutter. Gerne wird behauptet, dass früher alles besser war und wenn ich mir die Bilder meiner Mutti anschaue, würde ich das, in Bezug auf den Großteil der Kleidung in den 60er und 70er Jahren, bestätigen. Als ich zunehmend anfing, mich für Mode zu interessieren und wieder mal Ebbe im Portemonnaie herrschte, entschloss ich mich kurzerhand, Muttis Kleiderschrank nach tragbarer Mode zu durchforsten. Die Bluse mit Blumenmuster und Häkelkragen und das coole Jeanshemd riss ich mir sofort unter den Nagel. Ab diesem Zeitpunkt entfachte sich meine Begeisterung für Second-Hand-Kleidung und ich besuchte regelmäßig einschlägigeLäden und Flohmärkte und stöberte auch im Internet nach Klamotten aus zweiter Hand. So kann man nicht nur Geld sparen, sondern verleiht seinem Kleidungsstil auch ein Stück weit mehr Individualität. Auch ich selbst verkaufe getragene Kleidung (nein, keine Höschen!), die mir nicht mehr gefällt. Die Käufer freuen sich, ein Schnäppchen gemacht zu haben und ich freue mich, das Geld in ein neues altes Teil investieren zu können."



Donnerstag, 20. Dezember 2012

 I get tangled in the Dark.

Vorweihnachtliche Völlerei // I ♥ Kleiderkreisel 

Wortakrobatik // Personal Paradise Edition

FIEBER.MAEDCHEN ist Teil eines Blogger-Quartetts // Bald: DIY 

Parka- und nochmals Kleiderkreiselliebe // New Balance in da House

Duftkerzen at its best // Bros before Hoes aka Hipster Kids on X-mas in 1993



Dienstag, 18. Dezember 2012

 INDIE MAGAZINE - 2012 No. 37.


via Indiego

Der Winter hat ja nun schon etwas länger Einzug gehalten, brrr! Und um die kalten Tage mit Kuschelsocken, Duftkerzen und Lebkuchen vorm Kamin noch etwas erträglicher zu machen und perfekt abzurunden, steht die Winterausgabe meines herzallerliebsten Indie Magazines ab sofort druckfrisch in den Regalen des Zeitschriftenhandels eures Vetrauens. 

Die letzte Ausgabe in diesem Jahr widmet sich gänzlich der Stadt, die angeblich niemals schläft: New York. So treffen wir z.B. auf Internet-Starlet Cory Kennedy, die schon fast in Vergessenheit geraten wäre und mittlerweile erblondet ist und kriegen Schnappschüsse junger Menschen zu Gesicht, die das öde Landleben gegen das Highlife im Big Apple eingetauscht haben und nun dort auf der Suche nach ihrem Glück sind. Allerdings werden auch die Schattenseiten der Acht-Millionen-Stadt aufgezeigt, die eventuell sehr zukunftsweisend für NYC sein könnten. Dennoch untermalen Statements von Persönlichkeiten wie Modemacher Tommy Hilfiger oder Musikerin Amanda Palmer, dass New York eine Stadt ist, die es sich zu l(i)eben lohnt.



Samstag, 15. Dezember 2012

 Kolumne #6: Schlampenstempel.



"#6: Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ist nicht mehr als eine subjektive Wahrnehmung. Mit meiner Kolumne versuche ich nicht, euch meine Meinung aufzuzwingen. Ich teile mich lediglich gerne mit, so wie es jeder Mensch mal tut. Aber mal Hand aufs Herz: Tribals sind nicht nur als Tattoos ziemlich uncool, oder? 

Die Modewelt hat in den letzten Jahrzehnten so einige skurrile Trends mitgemacht und ich glaube, dass sich kaum einer davon freisprechen kann, nicht mal einem Trend hinterhergelaufen zu sein. Egal ob Schulterpolster, Neonfarben, Assipalmen, Buffalos, Adidas Superstars mit Fettlaces oder Tribalketten. Hier wären wir dann auch schon beim Thema: Tribals. Zu Zeiten, in denen ich die Wendy abonniert hatte, lasen die coolen Kids die Bravo. Als eines Tages eine damalige Freundin mit einer dieser Tribalketten um die Ecke kam, war ich hin und weg und habe dieses Mädchen direkt zu meiner allerbesten Freundin gekürt, weil sie an Coolness einfach nicht mehr zu übertreffen war. Ich brachte natürlich sofort in Erfahrung, woher sie die Kette hatte und sie erzählte mir, dass die Kette ein Extra aus der aktuellen Bravo Girl sei. Nach der Schule rannte ich zum Kiosk, um mir die Kette nachzukaufen und war ab diesem Zeitpunkt auch in den "Olymp der Coolen" aufgestiegen. Nach einem halben Jahr waren die Ketten dann aber gar nicht mehr cool und wurden von irgendeinem anderen bescheuerten Trend abgelöst, den ich erfolgreich verdrängt habe. Einige Jahre später tauchten Tribals wieder auf. Als Tattoos waren sie schon eine ganze Weile beliebt, wobei sich hier der Schlampenstempel aka Arschgeweih besonders etablierte. Aber nicht nur auf der Haut fingen Tribals an zu nerven. Explosionsartig verbreiteten sich Kleidungsstücke, die von Tribals geziert wurden. Nicht nur Oberteile waren betroffen, sondern sogar Hosen, welche mit rosa Arschgeweihen bestickt waren. Es gibt einfach Trends, die in keiner Weise vertretbar sind. Und die Sache mit den Tribals gehört definitiv dazu. Damals wie heute."



Donnerstag, 13. Dezember 2012

 It just takes Time.

| Mütze: Topshop | Parka: Vintage | Uhr: Casio | Shirt: H&M Men | Hose: Cheap Monday | Schuhe: New Balance |

Früher war ich ein waschechtes Sneakermädchen. Durch und durch. Mir kam selten was anderes als Chucks, Vans, Nikes oder DCs an die Füße. Mit der Zeit bin ich erwachsener geworden und das erkennt man wohl auch an meinem Schuhwerk. Die quietschbunten und fetten Skateschuhe sind auf den Dachboden verbannt (obwohl die eigentlich echt cool sind) und meine Schuhsammlung wird mehr als eindeutig von schwarzen Schuhen dominiert. Zudem haben sich auch jede Menge Wedges und Plateauschuhe dazwischen gemogelt. 

Mein Schuhrepertoire und ich heißen ab heute aber zur Abwechslung mal wieder ein Paar Sneaker willkommen. Für mich das schönste Modell von New Balance, das es zurzeit gibt. Okay, die bordeauxfarbenen sind auch äußerst schick, aber da ich mich schon mit dem Kombinieren von braunen Schuhen schwer tue, passen diese Schätze in schwarz/grau ganz wunderbar zu mir. Und vielleicht helfen sie mir ja tatsächlich meine (neue) Balance zu finden.





Mittwoch, 12. Dezember 2012

 Weihnachten auf den letzten Drücker.

Nun sind es nur noch wenige Tage bis Heiligabend und in den Innenstädten bricht regelmäßig abends und am Wochenende eine kollektive Panik aus. In den Einkaufshallen und Boutiquen schlagen sich die Menschen um die letzten, besten und günstigsten Geschenke. Dabei fragt man sich zuweilen doch: Wozu gibt es denn das Internet? 

Denn online finden sich einige Orte, an denen man nicht nur genau das findet, was man sucht, sondern wo man auch findet, was man noch gar nicht gesucht hat. Das schwierige daran, Weihnachtsgeschenke zu kaufen, ist nämlich nicht das Kaufen, sondern die Idee dahinter. Wem diese essentielle Zutat fehlt, der muss sich eben inspirieren lassen. Das funktioniert super auf den folgenden Seiten: 


selekkt.com: Selekkt.com ist ein Design-Marktplatz für handgefertigte Produkte mit Stil. Und die Macher der Seite wissen ganz genau, wonach ihre Kunden suchen, denn sie haben bereits passende Kategorie-Filter erstellt. Entweder man sucht nach Familiengrad (Mutter, Vater, Freund), nach Material (Beton, Holz, Baumwolle), nach gewissen Leidenschaften oder nach dem Preis. Ausgefallene Geschenke sind hier auf jeden Fall zu haben. Egal ob witzige Sitzhocker, Polaroid-Kalender oder getrocknete Chilischoten: Irgendwas findet sich immer.


Urban Outfitters: Urban Outfitters ist das ganze Jahr lang einer der Lieblingsshops der gut angezogenen Menschen auf deutschen Straßen. Zu Weihnachten gibt es aber einen Extra-Bonus, denn hier kommt die Haushaltswaren- und Nippesabteilung des Stores zum Zug. Dabei sind es weniger brauchbare, als gestalterische und ästhetische Geschenke (mal abgesehen von der Mode), die man finden kann. Besondere Bilderrahmen, Bilderbänder oder Deko findet man hier. Es gibt meistens gängige Rabatte und kostenlosen Versand, gerade zur Weihnachtszeit bietet sich das doch sehr an. Für Silvester kann man sich hier auch direkt eindecken: Poker-Set mit Chips kaufen, Girlanden, Sekt und Schnaps-Roulette dazu und schon steht die private Casino Party am Neujahrestag.



Etsy.de: Etsy ist eine Kombination aus Ebay und Selekkt.com. Auch hier gibt es eigentlich nur handgemachtes Zeug oder alte Dinge, die liegen gelassen wurden. Gemeinsam haben die Produkte einen gewissen nostalgischen oder kreativen Charme. Anders als bei Selekkt.com ist Etsy aber kein Marktplatz, sondern eine Community, wo jeder alles anbieten kann. Um es anders zu sagen: selekkt.com ist viel sortierter, dafür aber auch ein bisschen "zu einfach". Bei Etsy findet man teilweise ganz einzigartige Produkte und Einzelstücke, allerdings muss man die auch mit Leidenschaft und Geduld suchen.

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Samstag, 8. Dezember 2012

 Kolumne #5: Zwiebelsaison.



"Wenn sich jemand (außer mir) ebenfalls nicht entscheiden kann, dann ist es definitiv das Wetter. Die diesjährigen Jahreszeiten könnten wohl am besten Frühling, Scheiße, Herbst aka "Wannabe-Sommer" und Winter heißen. Jetzt fällt die richtige Kleiderwahl dank Petrus und seinen Stimmungsschwankungen noch schwerer als sonst. 

Wenn ich morgens vor meiner Kleiderstange und meinen Kommoden stehe, sehe ich zwar vor lauter Stoff die einzelnen Kleidungsstücke nicht mehr, aber irgendwie habe ich doch nichts zum Anziehen. Dieses Phänomen nennt sich "Textilblindheit" und nahezu jede Frau ist davon betroffen. Frauen können sich ja so schon kaum entscheiden, aber zu allem Überfluss wird die Kleiderwahl vom Wetter zunehmend erschwert. Blicken wir mal auf das Wetter der letzten vier Monate zurück. Auf den Festivals, die ich im Juni und Juli besuchte, hätte ich mich genauso gut mit einem Schlauchboot fortbewegen können. Auch im August handelte die Sonne nach dem Motto "Willst du was gelten, mach dich selten". Erst im September, als der meteorologische Herbst bereits angefangen hatte, wurde es wirklich warm und man konnte den Tag am Kanal oder Aasee verbringen und sich das Geld für das Münz-Mallorca sparen. Der goldene Oktober wurde seinem Namen besonders am ersten Wochenende mehr als gerecht. Ohne Sonnenbrille hätte man mir nicht nur den akuten Schlafmangel angesehen, sondern hätten die Sonnenstrahlen auch meine Netzhaut verbrennen können. Die Sonnenbrille war das Accessoire zu Rock und Shirt und auf Strumpfhosen konnte man bei den Temperaturen auch locker verzichten. Abends jedoch war es kalt und wer dann keine Strumpfhose parat hatte, durfte sich den Arsch abfrieren. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenige Tage später: Regen und Wind, aber dennoch schwüle Luft. Worauf soll man sich da denn bitte einstellen?! Hier gilt: Zwiebellook! Alles übereinander ziehen, um gegenebenfalls etwas ausziehen zu können. Zur Not bis auf die Unterwäsche. Es ist zwar schon Mitte Oktober, aber man weiß ja nie ... Hot Hot Heat." 



Mittwoch, 5. Dezember 2012

 † The Beat Goes On †

"Musiker haben es nicht leicht: Drogen, protestantische Terrorgruppen, ungeerdete Mikrofone, unsachgemäßer Umgang mit Handfeuerwaffen, unterschätze Strömungen im Mississippi, eifersüchtige Ehefrauen, rollende Strohballen, Cocktailkirschen oder begrenzte Leberkapazitäten können die Karriere schneller beenden, als man denkt. 

Da ist es nur recht und billig, dass nun endlich ein Nachschlagewerk im praktischen Taschenkalenderformat an die Todestage von mehr als 1700 Musikern erinnert und Aufschluss über pikante Details aus Ihrem Leben, ihre größten Hits und ihre Todesumstände gibt. Wann immer man seine Geschäftsessen, Polizeivorladungen, Hochzeitstage und Konzerttermine in den Kalender einträgt, erfährt man, welcher Musiker an diesem Datum seine Reise in den Rock-Olymp, die Schlagerhölle oder das Musik-Walhalla angetreten hat. Zusätzlich gibt es pro Woche eine kurze Geschichte zu einem der musikalischen Helden vergangener Tage. 

Damit wird dieser, im kultigen Gesangsbuchdesign gestaltete Kalender zu einer kleinen Gedächtnisstütze, einer Inspirationsquelle oder einfach zu einer unterhaltsamen Straßenbahnlektüre, bei der es allerdings nicht um Trauerbewältigung geht, sondern vielmehr um Spaß an der Musik, Lachen über besonders dämliche Todesumstände und das Abfeiern seiner Idole, angereichert mit Empfehlungen der Redaktion. Erinnern Sie sich an die Bands Ihrer Kindheit oder die Schnulzensänger Ihrer Eltern, holen Sie ein Bier aus dem Kühlschrank, die entsprechende Schallplatte aus dem Regal und ab geht die Luftgitarre!"


The Beat Goes On // Kalendarium toter Musiker für das Jahr 2013 // 480 Seiten Leineneinband mit Goldprägung // Preis: 14,90 Euro // ISBN 978-3-940029-92-8 



Samstag, 1. Dezember 2012

 Kolumne #4: Schuhtick.

"#4: Während die einen Leute Briefmarken sammeln, sammeln manche Frauen Schuhe. Ich gehöre zu ihnen. Also zu den Schuhsammlern, nicht den Briefmarkensammlern. Vielleicht sollte ich umdisponieren und mich auch den Postwertzeichen widmen. Mit denen würde ich wahrscheinlich genauso "viel" machen, wie mit einigen meiner Schuhe. 

Lange Zeit versuchte ich mir einzureden, dass ich nicht süchtig sei. Habe jeden Schuhkauf mit überzeugenden Argumenten gerechtfertigt. Für mich waren diese Argumente zumindest überzeugend. Mein Umfeld schüttelte irgendwann nur noch die Köpfe und sagte gar nichts mehr dazu. Wenn jemand mein Zimmer betritt, fallen ihm als erstes meine ganzen Schuhe auf, die sich über zwei „Lack“-Regale von Ikea über meiner Kleiderstange erstrecken und auch darunter drei penibel aufgestellte Reihen bilden. Aber nicht nur die Menge von mittlerweile 35 Paar (Tendenz steigend) der Schuhe fällt meinem Besuch auf, sondern vor allem auch die Farbwahl. Schwarz wohin das Auge reicht. Entweder flach oder mit Keilabsatz. Dazwischen gibt es nur ein einziges Paar. Ja, es mag sein, dass sich all meine Schuhe irgendwie ähneln, aber sie sind nicht alle gleich! Das wird vom ungeschulten Auge nämlich auch gerne behauptet. Zum Vergleich mit den Briefmarken: Menschen sammeln Briefmarken, um sie sich anzuschauen. Das mache ich auch mit einigen meiner Schuhe. Nicht mehr und nicht weniger. Aber ich glaube fest daran, dass die Zeit einiger Schuhe einfach noch nicht gekommen ist, aber noch kommen wird. Kommt Zeit, kommt Schuh sozusagen. Das sind dann aber auch meist die Latschen, für die ich richtig komische Blicke ernte. Mir wurde sogar schon mal gesagt, dass einige meiner Schuhe aussähen, wie diese orthopädischen Treter mit den dicken Sohlen. Ein wenig charmanter und meiner Meinung nach auch ziemlich unqualifizierter Kommentar. Wer Wedges (wer jetzt an Essen denkt, hat eh verloren!) mit Plateau nicht von orthopädischen Schuhen unterscheiden kann, dem würde ich gerne mal mit den ersteren in den Hintern treten."