Samstag, 23. März 2013

 Kolumne #19: New Kids from the Blog.


Eine Welt ohne Internet? Mittlerweile unvorstellbar. Nicht nur Firmen würden schnurstracks auf ihren Untergang zusteuern, wenn es kein World Wide Web gäbe, sondern wüsste auch die Jugend viel weniger mit sich anzufangen. Auch werden Journalisten zunehmend von Bloggern verdrängt - und genau da sehe ich ein großes Problem. 

Mit überteuerten - und eigentlich für den professionellen Fotografen angedachten - Spiegelreflexkameras hocken sie in den Front Rows internationaler Modewochen und knipsen alles, was ihnen vor die Linse kommt. Meist ohne Bedacht und sonderliche Ästhetik. Neben ihnen sitzen noch vereinzelt Journalisten, Einkäufer und Modekritiker, die aber leider immer weniger werden. Die Rede ist von sogenannten Modebloggern, die in der Modewelt immer mehr dominieren. Ich selbst gehöre zwar mehr oder minder auch zu ihnen, sehe den ganzen Modezirkus aber sehr viel entspannter und habe auch keine Neigung zu übertriebenem Narzissmus, wie sie die meisten Blogger haben. Man stellt sich auf einem Blog öffentlich zur Schau, während die Hauptsache ist, dass Outfit, Haare und Make-Up sitzen und möglichst professionell und wenig alltagstauglich aussehen. Diese Bilder werden meist von Freunden, den Eltern (die ja schon für die Kamera latzen durften) oder mit dem Selbstauslöser geknipst. Ich habe aber auch schon von Bloggern gehört, die Fotografen engagieren. Die Bilder werden auf den Modeblog geladen und die Blogger ergötzen sich dann an jedem einzelnen positiven Kommentar, können mit negativer Kritik jedoch weniger gut umgehen. Wenn ich etwas kritisiere, dann die Rechtschreibung einiger Blogger - und solche Rechtschreibkrüppel werden dann ernsthaft auf sämtliche Fashion Shows eingeladen. Arme (Mode-)Welt. 



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