Montag, 12. Oktober 2015

  i-D: Vie Magnifique.


Dass ich eine Leidenschaft für den Film hege, ist sicherlich kein Geheimnis. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von euch ja sogar noch an meine kleine Rubrik "Film Friday" von 2011. Eigentlich wäre es eine Überlegung wert, die Rubrik fortzusetzen. Seitdem sind nämlich etliche sehenswerte Filme hinzugekommen, die ich euch eigentlich auch gern ans Herz legen würde. Ich behalte es mal im Hinterstübchen. Jedenfalls ist die Liebe zum Film in den letzten Monaten extrem gewachsen. Woran mein Studium wohl nicht ganz unschuldig ist. Im Rahmen der Germanistik habe ich schon in den ersten Semestern Medien- bzw. Filmanalyse-Seminare belegt und nahm im vergangenen Semester gleich an zwei Seminaren teil, die sich mit diesem Medium auseinandersetzten. Auf der Vorlage meines Exposés ist dabei sogar ein Kurzfilm entstanden und ein komplettes Drehbuch ist zurzeit noch in Arbeit. All das hat mir einfach so viel Freude bereitet, dass ich mir mittlerweile wirklich vorstellen könnte beim Film zu arbeiten. Da das aber alles noch Träumerei ist, widmen wir uns doch lieber den Tatsachen.

Der Kanadier Xavier Dolan ist jemand, der es im Filmbusiness geschafft hat. Im zarten Alter von 20 Jahren feierte Dolan 2009 mit seinem dramatischen Coming-Of-Age-Film J’ai tué ma mère sein beeindruckendes Regiedebüt. Bis heute folgten vier weitere Filme, bei denen er nicht nur das Drehbuch schrieb, sondern auch Regie führte und teilweise als Schauspieler fungierte. Ein Multitalent galore. Und ein Arbeitstier. Es wird gemunkelt, dass Dolan als nächstes das Theaterstück Juste La Fin Du Monde von Jean-Luc Lagarce verfilmen möchte und dass die Dreharbeiten zu The Death and Life of John F. Donovan, den er zusammen mit Jacob Tierney geschrieben hat, jetzt im Herbst starten sollen. Und ganz nebenbei kümmert sich das Wunderkind Dolan auch noch um Projekte wie das, was ich euch jetzt vorstellen möchte:
Magnum Eis und i-D haben sich nämlich niemand Geringeren als Dolan für eine Kurzfilm-Competion ins Boot geholt. Unter dem Titel "Be true to your pleasure" sollten drei von Dolan ausgewählte, unabhängige Filmemacher eine kurze Geschichte über persönliche Leidenschaft, Genuss und die Freude des Loslassens in Bewegtbildern erzählen. Dabei ist jedes einzelne Resultat eine individuelle Interpretation der zentralen Botschaft des Regisseurs. Die glücklichen Gewinner Kara Smith, Andrew Cumming und Patrick Downing wurden aber nicht nur persönlich von Dolan ausgewählt, sondern hat dieser die gesamte Produktion ihrer Filme begleitet. Kein Wunder also, dass drei so großartige Kurzfilme entstanden:

Kai (Pleasure is following your heart) von Andrew Cumming:
Protagonistin Kai ist Tänzerin. Und Perfektionistin. Für die Anerkennung ihrer dominanten Tanzlehrerin verzichtete sie komplett auf ihre Freizeit und widmet ihr Leben ausschließlich dem Tanz. Aber was ist der Preis? Die erhoffte Anerkennung ist es jedenfalls nicht. Dann trifft Kai auf Joy, die ihr zeigt, dass das Leben so viel mehr bietet.

Wild Space (Pleasure is letting go) von Kara Smith:
Wie ein Märchen beginnt Wild Space - eine Geschichte, die von einem eifersüchtigen Fischer erzählt, der Monate auf See verbringt, nur um am Ende der Reise seine Geliebte in den Armen zu halten. Diese liegt jedoch mittlerweile in denen eines anderen. So idyllisch die Geschichte beginnt, so absurd endet sie.

Zap (Pleasure is ageless) von Patrick Downing:
Ein skurrile Momentaufnahme. Ein literarischer Moment zwischen einem älteren Ehepaar in einem Wohnhaus. Wer blinzelt, verliert bzw. verpasst das Beste. Dass Vergnügen nicht nur zeitlos, sondern auch flüchtig ist, beweist dieser Kurzfilm eindeutig.

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