Samstag, 17. November 2012

 Kolumne #2: Shirts und böse Blicke.

"#2: Mode und Musik. Zwei Dinge, die das Leben erst lebenswert machen und zusammengehören, wie Batman und Robin. Bandshirts gibt es aber nicht mehr nur in einschlägigen (Online-)Shops und auf Konzerten zu kaufen, sondern auch beim schwedischen Modekonzern mit den zwei Buchstaben. Was ich davon halte? Nicht sonderlich viel. 

Um seiner Vorliebe für bestimmte Bands Ausdruck zu verleihen und das Fansein zu untermauern, kann man sich mit Band-Merchandising dumm und dämlich kaufen. Allein im Hansaviertel begegnen mir täglich Symphatisanten von Bands und Künstlern wie "Ritual", "The Smiths" oder "K.I.Z". Mit stolz geschwellter Brust flanieren sie durch die Gegend und erreichen ein Lächeln bei Leuten, die diesen Geschmack teilen, oder ernten böse Blicke, weil das Gegenüber empört über derartige Geschmacksverkalkung ist. Besonders häufig sieht man momentan Shirts von Bands, die die Musikwelt und ihre diversen Genres besonders geprägt und einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht haben. Beispielsweise "The Beatles", "The Clash" oder "The Doors". Erschreckt stellte ich vor einigen Wochen bei einem gewöhnlichen Bummel durch den H&M fest, dass es dort genau solche Shirts für rund 9,95 € zu erwerben gibt. Mir fiel dann ein junges Mädchen im zarten Alter von etwa 14 Jahren auf, das wie von der Tarantel gestochen durch die gesamte Damenabteilung wuselte und scheinbar irgendetwas suchte. Dann ging sie zu einer Verkäuferin und fragte: "Ich habe hier letzte Woche ein Shirt gesehen, wo so ‘ne Zunge drauf war. Habt ihr das noch?". Am liebsten hätte ich das Mädel bei den Schultern gepackt, sie ordentlich durchgeschüttelt und ihr "ROLLING STONES!" ins Gesicht geschrieen, um sie aus ihrer verqueren Welt herauszuholen. Aber vermutlich hätte es dann tierischen Ärger inklusive Hausverbot gegeben. Das war es mir dann doch nicht wert. Allerdings plädiere ich dafür, dass Bandshirts nur noch von Leuten getragen werden dürfen, die die jeweilige Band für das lieben und schätzen, was sie musikalisch geleistet haben."



9 Kommentare:

  1. Genau das! Mir sind fast die Augen rausgefallen, als ich die Shirts beim H&M gesehen hab. Da suche ich mich lieber dumm und dämlich, zahl 25 € für 'n Shirt und hab meine Freude damit!

    Liebst, Maike ♥

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  2. Boah, ja!
    Und nochmal ja.
    Das unterschreibe ich mit Blut.

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  3. Herrlich. Einfach nur herrlich. Ganz viel Liebe für diesen Post. ♥

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  4. Naja gut, woher soll sie wissen, dass das Shirt in Verbindung mit den Rolling Stones steht. Da kann man ihr keinen Vorwurf machen, kriegt ja nicht jeder mit (So medienpräsent sind die Stones ja nun nicht mehr). Aber wie du schon sagst, sind da ja auch die Konzerne wie H&M, Zara etc Schuld.
    Denke aber das wirkliche Fans auch weiterhin in den Bandzugehörigen Merchandiseshops kaufen :)

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    1. du hast schon irgendwie recht und ja, es ist definitiv eher schuld der großen modekonzerne. aber in meinen augen gehört das wissen, dass das "tongue and lips" logo das der rolling stones ist, zum allgemeinwissen :D kulturbanausen sind jene, denen das nicht bewusst ist.

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  5. Besitze ein Shirt von Miss Li und Kakkmaddafakka und
    hab beides auf deren Konzerte gekauft.

    Und oh mein Gott, das Mädel! XD
    Hätte sie auch am liebsten belehrt.

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  6. also ich wusste sowas mit 14. mensch, mensch.
    die jugend von heute.. :D

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