Dienstag, 15. Juli 2014

 Photo-Art: "Symbiosis" by Rik Garrett.


Es gibt wahnsinnig viele Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen: Lebensabschnittspartner, polyamouröse und offene Beziehungen, das Mingle-Dasein, Friends with Benefits, Living apart together, Casual Dating undsoweiterundsofort. Ich muss gestehen, dass mir ein Teil davon bisher auch fremd war. Manchmal aber nur aufgrund der hippen Übersetzung ins Englische (wie z.B. Living apart together aka Fernbeziehung). Aber als ich mich dann mal etwas intensiver mit der jeweiligen Definition vertraut machte, stellte ich fest, dass soetwas in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und vielleicht auch schon mal bei mir tatsächlich eine Zeit lang an der Tagesordnung war. Die Entscheidung, welches Modell für einen selbst das richtige ist, kann man nicht so schnell fällen wie die Frage "Vanille- oder Schokoeis?". Wobei ich überzeugt davon bin, dass viele von uns einige Konstruktionen direkt ausschließen könnten, weil sie meinen, dass es nicht funktionieren würde. Manchmal muss man allerdings seinen inneren Schweinehund überwinden und vielleicht mal etwas Neues ausprobieren. Und ja, vielleicht auch etwas, das man sich anfangs niemals zugemutet hätte. Gerade dann, wenn einem an dem/den Menschen etwas liegt. Seinen Horizont zu erweitern schadet wirklich nie und letztlich kann man doch immer noch das Handtuch werfen, oder? Herzschmerz hin oder her: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt und no Risk, no Fun! Ich nehme auch das Leid des Lebens und der Liebe in Kauf. Denn genau dann merkt man doch, dass man noch am Leben ist.

Um eine ganz spezielle Form der Intimität geht es auch in dem kleinen Fotoprojekt "Symbiosis" von Rik Garrett. Hier konzentriert sich der Fotograf auf die Symbiose, also einfach gesagt: Eine Beziehung, die für alle Beteiligten vorteilhaft ist. Diese kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Garrett hat sich dafür entschieden, sich und seine Freundin beim Liebesakt abzulichten und Teile der Bilder mit Acrylfarbe zu bemalen. Er selbst sagt zu seiner Idee: "By applying paint directly to the surface of photographs, I have actualized an impossible dream – a physical union made tangible through desire. Through this process I have been able to visually and symbolically merge male and female into one body – the perfect being." Dahinter steckt also auch der Gedanke eines perfekten Individuums, dass sein Dasein in der Verschmelzung zweier Liebender findet. Ein schöner Gedanke, der aber auch ein wenig angsteinflößend ist, wie ich finde. Abhängigkeit ist ein Wort, das ich persönlich gar nicht leiden kann...







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