via Rik Garrett
Es gibt wahnsinnig viele Formen von
zwischenmenschlichen Beziehungen: Lebensabschnittspartner, polyamouröse
und offene Beziehungen, das Mingle-Dasein, Friends with Benefits, Living
apart together, Casual Dating undsoweiterundsofort. Ich muss gestehen,
dass mir ein Teil davon bisher auch fremd war. Manchmal aber nur
aufgrund der hippen Übersetzung ins Englische (wie z.B. Living apart
together aka Fernbeziehung). Aber als ich mich dann mal etwas intensiver
mit der jeweiligen Definition vertraut machte, stellte ich fest, dass
soetwas in meinem Freundes- und Bekanntenkreis und vielleicht auch schon
mal bei mir tatsächlich eine Zeit lang an der Tagesordnung war. Die
Entscheidung, welches Modell für einen selbst das richtige ist, kann man
nicht so schnell fällen wie die Frage "Vanille- oder Schokoeis?". Wobei
ich überzeugt davon bin, dass viele von uns einige Konstruktionen
direkt ausschließen könnten, weil sie meinen, dass es nicht
funktionieren würde. Manchmal muss man allerdings seinen inneren
Schweinehund überwinden und vielleicht mal etwas Neues ausprobieren. Und
ja, vielleicht auch etwas, das man sich anfangs niemals zugemutet
hätte. Gerade dann, wenn einem an dem/den Menschen etwas liegt. Seinen
Horizont zu erweitern schadet wirklich nie und letztlich kann man doch
immer noch das Handtuch werfen, oder? Herzschmerz hin oder her: Wer
nicht wagt, der nicht gewinnt und no Risk, no Fun! Ich nehme auch das
Leid des Lebens und der Liebe in Kauf. Denn genau dann merkt man doch,
dass man noch am Leben ist.
Um eine ganz spezielle Form der Intimität geht es auch in dem kleinen Fotoprojekt "Symbiosis" von Rik Garrett.
Hier konzentriert sich der Fotograf auf die Symbiose, also einfach
gesagt: Eine Beziehung, die für alle Beteiligten vorteilhaft ist. Diese
kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Garrett hat sich dafür
entschieden, sich und seine Freundin beim Liebesakt abzulichten und
Teile der Bilder mit Acrylfarbe zu bemalen. Er selbst sagt zu seiner
Idee: "By applying paint directly to the surface of photographs, I have
actualized an impossible dream – a physical union made tangible through
desire. Through this process I have been able to visually and
symbolically merge male and female into one body – the perfect being."
Dahinter steckt also auch der Gedanke eines perfekten Individuums, dass
sein Dasein in der Verschmelzung zweier Liebender findet. Ein schöner
Gedanke, der aber auch ein wenig angsteinflößend ist, wie ich finde.
Abhängigkeit ist ein Wort, das ich persönlich gar nicht leiden kann...
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