via Part Nouveau
Wir kennen das wohl alle: Man befindet
sich in einer eigentlich neuen bzw. fremden Situation, wird aber von dem
Gefühl beschlichen, das Ganze schon einmal erlebt, gesehen oder
geträumt zu haben. Dieses psycholgische Phänomen bezeichnet man als
Déjà-vu (frz. "schon gesehen") oder in psychopathologischen Kreisen auch
als "qualitative Gedächtnisstörung". Ich bin mir jedoch nicht ganz
sicher, ob die eigene Psyche einem in jedem Fall einen Streich spielt
oder ob man sich nicht irgendwann schon einmal tatsächlich in einer
solchen Situation befand. Für eine Auflösung dieser Frage bleibt am Ende
wohl oft nur ein Verfahren wie die Reinkarnationstherapie. Aber dafür
muss man vermutlich schon leicht esoterisch angehaucht sein oder
zumindest daran glauben.
Dass sich einige Dinge im Laufe der
Zeit wiederholen, bleibt im Gegensatz dazu jedoch unumstritten. Gerade
in der Welt der Mode ist es nicht selten, dass auf alt(bewährt)e Designs
und Konzepte zurückgegriffen wird. Auf ihrem Blog Part Nouveau
stellt die Modegeschichtsstudentin Lilah Ramzi genau solche bereits
dagewesenen Elemente aus den Bereichen der Mode, Kunst und Popkultur
nachempfundenen Elementen aus der heutigen Zeit gegenüber. Dabei ist
verblüffend zu sehen, wie intensiv sich Künstler, Designer und
Fotografen an der Vergangenheit orientieren und sich von jener
inspirieren lassen. Grundsätzlich ist dagegen natürlich nichts
einzuwenden, aber ich finde es schon bedenklich, wenn diverse Dinge als
"Neuinterpretation" bezeichnet werden, aber im Endeffekt nicht mehr als
eine billige Kopie darstellen, die aus absoluter Ideenlosigkeit
resultiert.
Das einmalige Konzept ihres Blogs
beschreibt die modeaffine Lilah so: "The blog seeks to aid our
contemporary eyes, so used to being presented with the newest and latest
within the creative world, to recognize and give credit to what has
come before." So ist auch der Blogtitel Part Nouveau
eine Art Hommage an die kreativen Köpfe vergangener Zeiten, denen
Anerkennung für ihre Leistungen gezollt werden soll. Denn schließlich
hält die Kulturindustrie teils noch fast 100 Jahre später an den
Grundideen fest und lässt diese neu aufleben.
wirklich krass, wie viele "kopien" es gibt. aber wie so oft, finde ich die originale meist am besten.
AntwortenLöschenBin gerade auf deinen Blog gestoßen. Und absolut begeistert! Ich denke, du hast eine Leserin mehr jetzt. ;)
AntwortenLöschenxx,
Lara von Kleiderkränzchen